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RSC Darmstadt unterliegt im Rollhockey-Europapokal 1:6

Eine Halbzeit läuft es gut. Im Hinspiel gegen Girona HC aus Spanien hält sich der RSC lange respektabel. Doch kurz vor und kurz nach der Pause fallen wichtige Gegentore.

Quelle: Darmstädter Echo
Autor: Volker Bachmann
Foto: Peter Henrich

Schon vorher war es unwahrscheinlich, dass der RSC Darmstadt die zweite Runde im Rollhockey-Europacup erreicht. "Nun braucht es ein richtiges Wunder." So beschrieb Ex-Nationalspieler Felix Bender auf Darmstädter Seite die Situation nach dem 1:6 (1:2) im Hinspiel gegen den spanischen Erstligisten Girona CH. Wie der Routinier sahen allerdings auch über 200 Zuschauer im Landesleistungszentrum eine respektable Leistung der Heimmannschaft. Und Becker beteuerte nach der internationalen Herausforderung: "Es hat auch Spaß gemacht."
Ein unglücklicher Spielverlauf mit Gegentoren kurz vor und nach der Halbzeitpause, das erneut aufgetretene Manko im Abschluss und konditionelle Nachteile raubten dem RSC die Chance auf ein besseres Resultat. Durch das Tor von Spielertrainer Alexandre Andrade zum 1:1-Ausgleich hatte der Bundesligist zwischenzeitlich Hoffnung auf eine Überraschung geschürt und für beste Stimmung auf den Rängen gesorgt. "Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt", befand Andrade. Dass es gegen die besser ausgebildeten Gäste aus Spanien, wo Rollhockey in der Spitze nahezu professionell betreiben wird, "schwer werden wird, war ja klar."
 
So ließ sich der RSC auch nicht vom frühen Rückstand schocken, als die Gäste einen blitzsauberen Konter abschlossen. Tempo, technische Klasse, Durchsetzungsvermögen, Präzision - alles in perfekter Folge, sodass es einem angst und bange um den RSC werden musste. Doch die Darmstädter kämpften sich ins Spiel, stabilisierten die Abwehr und erarbeiteten sich schnell eigene Chancen. Max Hack, Max Becker und Marcel Behnke fanden aber in Gironas Torwart Jaume Llaverola ebenso ihren Meister wie die Spanier in RSC-Schlussmann Philip Leyer. Das 1:1 von Andrade entsprach dann durchaus den Spielanteilen.
 
Doch die Spanier nutzten ihr Potenzial entschlossener. "Wo wir nervös werden, sind sie abgeklärt", beschrieb Bender den Unterschied, der sich schon aus der besseren Nachwuchsschule ergebe. "Eine Qualität, die wir in der Bundesliga nicht haben", ergänzte auch Leyer, der nach mehreren glänzend parierten Schüssen auf sein Tor dann doch Sekunden vor der Pause das 1:2 hinnehmen musste. "Wenn wir mit dem 1:1 in die Halbzeit gehen, dann wird es ein spannendes Spiel", haderte Leyer.
 
Er verbuchte das sportliche Highlight im Europacup aber allemal als "schönes Erlebnis", obwohl es "blöd gelaufen ist." Auch für ihn. Denn das unglückliche 1:3 direkt nach Wiederbeginn, als ein zur Bogenlampe abgefälschter Schuss ins Tor sprang, ebnete den Weg für Girona. "Das hat ihnen in die Karten gespielt", räumte Leyer ein. Die Spanier mussten dann nur noch auf Fehler des Gegners warten. Und die gab es am Ende auch, als die Kräfte beim RSC nachließen. Dabei hatten die Darmstädter im Laufe des Spiels alle ihre acht Feldspieler eingesetzt. Auch die U20-Nationalspieler Nils Koch und Paul Cuntz sammelten weitere Erfahrung, behaupteten sich, konnten aber ebenfalls nichts an der Torflaute der Gastgeber ändern. "Wir hatten viele Chancen", bilanzierte Andrade. Darunter auch ein Pfostenschuss von Becker.
 
Das immerhin macht Hoffnung, dass beim Rückspiel am 17. November in Spanien doch etwas gehen könnte. Womöglich könnte bei einem Sahnetag sogar ein Sieg drin sein, meinte Bender. Das Weiterkommen sei bei fünf Toren Unterschied aber ausgeschlossen. Torwart Leyer erwartet den Gegner dann auf einem noch höheren Niveau. "Spaß haben, ist das Wichtigste. Und viel lernen für die Liga."
 
RSC Darmstadt: Philip Leyer, Marvin Mensah (im Tor); Felix Bender, Paul Cuntz, Philip Wagner, Max Becker, Max Hack, Marcel Behnke, Alexandre Andrade (1 Treffer), Nils Koch.